Langer Einsatz – Personensuche

Datum: 5. Oktober 2019 um 20:30 Uhr
Alarmierungsart: DME
Dauer: 5 Stunden 30 Minuten
Einsatzart: Sonstiges
Einsatzort: Harsefeld
Mannschaftsstärke: 40
Fahrzeuge: DLAK 23/12, ELW, GW Dekon-P, HLF 20/16, LF 16/12, MTF, MZF
Weitere Kräfte: DLRG Horneburg, FF Horneburg, FF Ohrensen


Einsatzbericht:

In den Abendstunden des 5. Oktober alarmierte die Leitstelle die Harsefelder Feuerwehr zu einer Personensuche. Aus dem Dr. Andreas Buss-DRK-Haus für Senioren war ein Bewohner vermisst. Der 74- jährige leidet unter Demenz und war offenbar zu einem Spaziergang aufgebrochen.  Die Suche des Personals im Haus und der nahen Umgebung blieb erfolglos, so dass gegen 20.00 Uhr der Alarm an die Feuerwehr ging.

Nach Angaben der Polizei sahen Passanten und junge Leute auf der Skaterbahn den Gesuchten am Brakenweg in der Nähe des Gymnasiums.

Die Feuerwehr setzte die Drehleiter und eine Wärmebildkamera ein. Weiter durchsuchten „Fußtruppen“ das Gelände ohne Erfolg. Um eine größere Fläche absuchen zu können, kam die DLRG Horneburg mit ihrer Drohne zum Einsatz. Aber auch mit diesem Spezialgerät gab es kein positives Ergebnis. Eine Feuerwehrstreife entdeckte gegen 23.00 Uhr dann am Rande des Waldgebietes „Braken“ die Gehhilfen, die der Vermisste mit sich führte. In der unmittelbaren Nähe entdeckten dann die Feuerwehrleute den Mann in einen Graben, etwa zwei Kilometer von seiner Wohnanlage entfernt.

Der hinzugezogene Notarzt stellte eine lebensbedrohliche Unterkühlung fest und untersagte zunächst den Transport mit dem Rettungswagen.

Der Einsatzleiter und stellvertretende Ortsbrandmeister Jörn Wandke forderte von der Horneburger Feuerwehr Heizdecken für die Behandlung des Patienten an, die dort vorgehalten werden.

Der Rettungsdienst versuchte ein Intensivbett für den Patienten zu bekommen, Die entsprechenden Abteilungen im Elbeklinikum Stade und Buxtehude waren komplett besetzt.

Ein Krankenwagentransport nach Hamburg wäre zu gefährlich für den Patienten gewesen.

So entschlossen sich die Verantwortlichen einen Hubschrauber zum schonenden Transport anzufordern. Das gelang schließlich, und kam aus Hannover nach Harsefeld.

Die schon wieder eingerückten Feuerwehrleute mussten sich erneut auf den Weg machen, um den Landeplatz auszuleuchten. Die Wahl fiel schließlich auf das Jahnstadion. Hier ist kein Flutlicht vorhanden, und die Feuerwehrleute bauten in aller Eile die Beleuchtung auf.

Gegen 1.30 Uhr übernahm die Hubschrauberbesatzung den Patienten und brachte ihn in eine Klinik. Nach Angaben des Sanitätsdienstes hätte der Mann bei einer Außentemperatur von nur 6° Celsius die Nacht nicht überlebt.

Die Feuerwehren Harsefeld, Ohrensen, Hollenbeck, Horneburg und DLRG Horneburg Altes Land waren mit ca. 40 Kräften im Einsatz. Sie waren rund sechs Stunden unterwegs.