Natürlich sind alle Hilfs- und Pflegeeinrichtungen mit den Problemen die „Corona“ mit sich bringt konfrontiert. Für die meisten dieser Gruppen ist es der Beruf, in dem sie in dieser „Pandemie“ an den Patienten und den zu pflegenden arbeiten.
Aber wie sieht und sah es bei unseren Freiwilligen Feuerwehrleuten, die ehrenamtlich arbeiten, in dieser Zeit aus? Wie gehen die Kameraden damit um? Was sagen sie ihren Familien, wenn sie bei einem Großeinsatz oder Verkehrsunfall mit vielen anderen, leider auch immer wieder Gaffern, zusammenkommen und die Gefahr einer Infektion steigt?
Wie geht die Führung der Feuerwehr damit um, immer wieder neue Dienstanweisungen zu erarbeiten und zu kommunizieren? Es ist und war und bleibt für alle eine sehr große Herausforderung, weil der größtmögliche Schutz und die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr und ihrer Mitglieder im Vordergrund steht. Wir sind und müssen 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche einsatzbereit sein, um ggfs. helfen zu können.
In der Feuerwehr Harsefeld – wie in allen anderen Feuerwehren des Landkreises auch – gab es seit Beginn der „Pandemie“ nahezu 20 Informationen und Anweisungen, dazu noch Regeln des Kreisbrandmeisters und des Landesfeuerwehrverband, die es zum Schutze der Einsatzbereitschaft umzusetzen galt. Fragt man Feuerwehrleute ziehen fast alle das gleiche Fazit aus dem Regelwerk: „Wir schützen uns so gut es geht und machen das Beste daraus. Unsere Arbeit muss gemacht werden.“
Mitte März dieses Jahres, dem Zeitpunkt des ersten Lockdowns, beginnt auch für die Feuerwehr Harsefeld die Aussetzung des regulären Ausbildungsdienstbetriebes und die Herausgabe von Hygieneregelungen. Die Feuerwehr beschränkt sich nur noch auf den Einsatzdienst. Die Besatzung der Fahrzeuge wird herabgesetzt, an der unmittelbaren Einsatzstelle sind nur reduzierte Kräfte eingesetzt, alle anderen stehen mit genügend Abstand in Bereitschaft, um von dort aus zu unterstützen oder herangezogen zu werden. Die Aussetzung des Dienstbetriebes galt bis Anfang Juni. Danach gab es wieder einen reduzierten Ausbildungsbetrieb unter Beachtung verschärfter Hygienevorschriften und Abstandsregeln. In dieser Zeit, März bis Juni hatte die Feuerwehr Harsefeld bereits 65 Einsätze ohne Infektionen überstanden.
Darunter auch ein Großfeuer in Harsefeld. Hier zeigte sich, wie schnell bei solchen großen Einsatzlagen die Grenzen mit Schutz und Hygiene im Feuerwehreinsatzdienst erreicht sind. Ca. 200 Einsatzkräfte darunter auch Kreiseinheiten, versuchten Feuer zu löschen und Gebäude zu retten. Zur Zeit dieses Einsatzes Ende Mai begann man über Lockerungen nachzudenken, weil die Infektionszahlen rapide gesunken waren. So kam es, dass man Feuerwehrleute mit und ohne Maske sah, hinzu kommt, dass die schwere körperliche Arbeit an solchen Einsatzstellen auch unter „Alltagsmasken“ kräftezehrend und körperlich belastend ist und so muss man einfach als Feuerwehrmitglied auch mal durchatmen ohne die Maske aufzuhaben, immer unter Beachtung der Abstandsregeln und Vorschriften. Während des Sommers entspannte sich die Lage und der Dienstbetrieb wurde ausgeweitet. Natürlich mit weiter gültigen Vorgaben, verbunden mit einer genauen Dokumentation, wer war wann wo gewesen ist, usw. Das Papier für die Dokumentation zusammen genommen füllt allein einen ganzen Ordner zusätzlich in diesem Jahr.