Gut besuchte Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Harsefeld

Voll besetzt war der Aufenthaltsraum im Feuerwehrhaus „Auf der Herde“. Etwa 90 Feuerwehrleute und Gäste konnte der Ortsbrandmeister Matthias Strasdas zur Jahresversammlung begrüßen. Unter ihnen Gemeindebrandmeister Heiko Wachlin, Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück, Flecken Bürgermeisterin Susanne de Bruijn, der Vorsitzende des Feuerwehrausschuss Matthias Mittlmejer, Repräsentanten des DRK, Polizei, evg. Kirchengemeinde sowie Ehrengemeindebrandmeister Wilfried Lühring, Ehrenortsbrandmeister H.H. Wohlers und den Ehrenfeuerwehrmann Rainer Schlichtmann.
In seinem Rückblick auf das Jahr 2023 gab der stellvertretende Ortsbrandmeister Marcus Hinrichs einen Rückblick auf Einsätze, Dienste und Ausbildungen innerhalb der Feuerwehr Harsefeld. Demnach belaufen sich die Einsätze auf 155 für das vergangene Jahr. Die Statistik weist die enorme Stundenzahl von 21.400 aus, die von den Freiwilligen geleistet wurden.
Mit einem Seitenblick auf die beiden Bürgermeisterinnen rückte Marcus Hinrichs die Zahlen ins Verhältnis zu einem Arbeitnehmer. Demnach kam er auf eine Zahl von 890 Arbeitstagen, für die 14 Arbeitnehmer eingestellt werden müssten und weit über eine Mio. Lohnkosten verursacht hätten. Natürlich eine statistische Spielerei, die aber auch einiges über die Leistung der Feuerwehr Harsefeld aussagt.
Ortsbrandmeister Strasdas berichtete über die personellen Veränderungen innerhalb der Feuerwehr. Im abgelaufenen Jahr seien acht neue Feuerwehrleute in Harsefeld aufgenommen worden, so dass zurzeit ein Bestand von 81 Aktiven Dienst macht, davon sieben Frauen. Er lobte das hohe Maß an Motivation, welche die Kameraden(in) mitbringen.
Sechs Feuerwehrleute traten in die Alters- und Ehrenabteilung über.
Ein besonderer Dank ging an Olaf Hinrichs, der aus gesundheitlichen Gründen die aktive Wehr verlässt. Hinrichs war 1971 Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr und arbeitete 16 Jahre von 1995 bis 2011 als stellvertretender Ortsbrandmeister in der Feuerwehr.

Jörn Wandke, zwölf Jahre stellvertretender Ortsbrandmeister von 2011 bis 2023, stellte sich nicht wieder zur Wahl. Er bleibt der aktiven Wehr weiter erhalten. Der sehr erfahrene Feuerwehrmann erhielt einen Dank und ein großes Lob vom Ortsbrandmeister. Hatte Jörn Wandke ihn doch in seinen ersten Jahren als neuer Feuerwehrchef tatkräftig unterstützt und manchen Rat von ihm bekommen. In seinem Ausblick auf das Jahr 2024 forderte er die Feuerwehrleute auf, die neuen Herausforderungen anzunehmen und zusammen die anstehenden zahlreichen Neuerungen vor allen in der Ausbildung umzusetzen.

Gemeindebrandmeister Heiko Wachlin überbrachte die Grüße aus der Samtgemeindefeuerwehr. 472 Einsätze hätten in der Samtgemeinde bearbeitet werden müssen, von denen aber in der Jahresversammlung am ersten März genauer zu berichten sei. Sein Fokus lag auf der Fortschreibung des Bedarfs und Entwicklungsplanes, bei dem es in verschiedenen Versammlungen und Ortsbrandmeisterrunden lange Diskussionen gegeben hatte. Nach den Ergebnissen einer externen Gutachterfirma sei bei sehr vielen Gerätehäusern und Fahrzeugen ein enormer Bedarf an Erneuerung. Fahrzeuge seien etliche bestellt, aber Lieferzeiten ein Jahr und auch darüber hinaus. Einen Lichtblick sei ihm jedoch signalisiert worden: Der Hygieneanhänger solle im Frühjahr geliefert werden. Auch das Nummernschild sei schon freigestellt worden. Der Anhänger erhält die Nummer STD WC 112.
Weiter freute ihn sehr, dass in Kürze eine Kinderfeuerwehr in Brest gegründet werden soll.
Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück hatte Geld im Gepäck. Für Planungen, auch für das Harsefelder Gerätehaus, sollen einhunderttausend Euro ausgegeben werden. Weitere 12 Mio. Euro für den Bau zur Verfügung stehen. Für die Beschaffung von Fahrzeugen sind noch einmal 1,385 Mio. eingestellt. Eine sehr hohe Summe die laut Ute Kück für die Feuerwehr aufgebracht werden muss.
Im Verlauf ihrer Ausführungen bedankte sie sich bei allen ehrenamtlich Tätigen „Das Ehrenamt ist das Rückgrat der Gesellschaft.“ so Kück. Sie freute sich sehr darüber, dass ein Kriesenplan zusammen mit der Feuerwehr erarbeitet werden konnte.
Fleckens Bürgermeisterin Susanne de Bruijn griff noch einmal das Thema Aus- und Weiterbildung auf, sprach sogar von einem Lehrgangselend. „Bei einem Bedarf von 111 Lehrgängen werden nur 11 angeboten, dann ist das nicht hinnehmbar.“ Weiter führte sie aus, dass nicht noch weitere Aufgaben auf Kreise und Gemeinden abgewälzt werden dürften. Bei vielen Feuerwehrleuten würden persönliche Dinge hinten anstehen, um die Aufgaben erfüllen zu können. Das dürfe aber auf keinen Fall zur Regel werden.
(Text und Fotos Feuerwehr Harsefeld)


Nora Schmidt-Eustermann, Carsten Schow