Nächtlicher Großbrand zerstört Wohnhaus in Sauensiek

Datum: 3. August 2020 um 00:54 Uhr
Alarmierungsart: DME
Dauer: 2 Stunden 6 Minuten
Einsatzart: Feuer
Einsatzort: Sauensiek
Mannschaftsstärke: 10
Fahrzeuge: DLAK 23/12


Einsatzbericht:

In der Nacht zu Montag ist in Sauensiek ein Mehrfamilienhaus in Flammen aufgegangen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr war über Stunden im Einsatz. Der Sachschaden ist immens.

Das Dachgeschoss des Gebäudekomplexes an der Sittensener Straße brannte lichterloh, Flammen schossen meterhoch in den nachtschwarzen Himmel. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle alarmierte um 0.44 Uhr die Feuerwehren aus Sauensiek, Wiegersen, Beckdorf, Goldbeck, Apensen, Harsefeld und Wohnste (Landkreis Rotenburg). Rund 120 Einsatzkräfte waren vor Ort.

Zunächst hieß es, dass sich womöglich noch ein Bewohner in dem brennenden Haus befinden könnte. Unter schwerem Atemschutz durchsuchten Feuerwehrleute das Gebäude, konnten aber niemanden finden. Schließlich konnte Entwarnung gegeben und die Suche abgebrochen werden. „Der zunächst Vermisste ist in Urlaub“, berichtete Feuerwehrsprecher Frank Höper.

Von mehreren Seiten bekämpfen die Feuerwehrleute die Flammen.

Keine Verletzten

Drei Bewohner – zwei Erwachsene und ein Kleinkind – konnten sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Auch zwei Hunde konnten vor dem Feuer gerettet werden. Verletzte waren nicht zu beklagen. Die Notfallsanitäter des hauptamtlichen Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes und der Notarzt des Buxtehuder Elbe Klinikums mussten nicht eingreifen. Später sicherten ehrenamtliche Kräfte der Johanniter Unfallhilfe den Einsatz ab.

Der Feuerschein war im ganzen Ort zu sehen. Von mehreren Seiten bekämpften die Freiwilligen unter der Führung des stellvertretenden Sauensieker Ortsbrandmeisters Jens Ockelmann die Flammen. Auch aus dem Korb der Harsefelder Drehleiter wurde gelöscht. Um auf ausreichend Wasser zurückgreifen zu können, verlegten sie mehrere Hundert Meter lange Schlauchleitungen zu Hydranten, einer Zisterne, dem Naturbad und einem Bohrbrunnen im Industriegebiet.

Photovoltaikanlage gestalten Löscharbeiten aufwendig

Das Feuer fraß sich in Windeseile durch den Gebäudekomplex. Teile des Dachgeschosses fielen bereits während der Löscharbeiten in sich zusammen. Die Feuerwehrleute mussten einen direkt vor dem Hauseingang abgestellten Pkw aus dem Gefahrenbereich schieben, um effektiv löschen zu können. Das Auto konnte durch ihr beherztes Eingreifen vor den Flammen verschont werden.

Aufwendig gestalteten sich die Löscharbeiten auch wegen der auf dem Dach verbauten Photovoltaikanlage, deren Reste lange vor sich hin kokelten. Die Feuerwehrleute setzten schließlich Schaum ein, um die Rauchentwicklung einzudämmen und letzte Glutnester zu ersticken. Mitarbeiter der Energieversorger kappten die Strom- und Gasanschlüsse.

Auch aus dem Korb der Harsefelder Drehleiter heraus wird gelöscht.

Sachschaden in Höhe von 450.000 Euro

Das Wohnhaus wurde durch das Feuer komplett zerstört. Feuerwehr und Polizei bezifferten den Sachschaden nach ersten Schätzungen auf 450.000 Euro. Beamte des Einsatz- und Streifendienstes des Buxtehuder Polizeikommissariates und der Tatortgruppe der Stader Polizeiinspektion dokumentierten die Spuren des Feuers und befragten Zeugen.

Weitergehende Erkenntnisse über die Brandursache werden erst nach den Recherchen der Brandermittler der Stader Polizei erwartet, die in den kommenden Tagen anlaufen sollen. Fest steht allerdings schon jetzt, dass das Feuer im Bereich der Dachterrasse ausgebrochen ist. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es bislang nicht. Dem Vernehmen nach gehen die Ermittler bisher von einem technischen Defekt als Brandursache aus.

Die Sittensener Straße musste während des Löscheinsatzes, der sich bis zum Morgengrauen hinzog, für den Verkehr voll gesperrt werden. (Text und Bilder. D. Beneke / Stader TAgeblatt)